(Nah-)Verkehrswende muss auch in Rodenbach glücken

Die Nahverkehrsproblematik betrifft alle, die auf dem Land leben, so auch uns in Rodenbach. Nur selten fährt der benötigte Bus zur gewünschten Zeit, und weil er selten fährt, wird er auch wenig genutzt – ein Teufelskreis, der endlich durchbrochen werden muss.

Wir leben im Einzugsgebiet der Stadt Hanau – nur 15 Minuten entfernt – und dennoch ist unser öffentliches Verkehrsnetz nicht zeitgemäß und lässt zu wünschen übrig. So gibt es neben dem Zug keine alternative Verbindung vom Rodenbacher Bahnhof zum Hanauer Hauptbahnhof. Diese Anbindung brauchen wir aber, wollen wir das Zugfahren attraktiver gestalten. Fallen nämlich Züge nach Frankfurt aus, kommt der nächste fast immer erst in einer Stunde. Hier sollte vor allem gewährleistet sein, dass man schnell nach Hanau kommt, um eventuell auch von dort aus weiterzufahren. Ein Bahnhof im Ort nützt nichts, wenn bei Zugausfällen keine weitere Verbindung zur Verfügung steht.

Außerdem muss der Bahnhof barrierefrei zugänglich sein – und das nicht erst in 15 Jahren, wenn im Zuge der Fertigstellung des vierten Gleises auch dies endlich möglich ist. Das benutzerunfreundliche Monstrum des Bahnüberganges hat diejenige Partei zu verantworten, die seit dem Krieg in Rodenbach fast ausschließlich die absolute Mehrheit hat und an dessen Spitze sich – nun auch für alle sichtbar – der Bürgermeister gesetzt hat. Damals versprach die Bahn, die Züge so halten zu lassen, dass die Rodenbacher direkt einsteigen können. Wann wird dieses Versprechen denn eigentlich mal endlich eingefordert?

Wir Grünen in Rodenbach setzen uns hierfür ein – ebenso wie für die Etablierung eines Ringbusses für die Strecke Rodenbach ↔ Langenselbold ↔ Erlensee. So können die, die weniger mobil sind, ihre notwendigen Einkäufe erledigen, und vor allem wegen des Rodenbacher Haus- und Fachärztemangels Termine in unseren Nachbargemeinden wahrnehmen.

Auch unsere Einkaufsmöglichkeiten schwinden, so dass es unbedingt eine bessere Anbindung an die Nachbarkommunen Erlensee, Langenselbold, Hasselroth, Freigericht, Alzenau und Kahl braucht. Daneben müssen auch die beiden Rodenbacher Ortsteile besser miteinander verbunden werden. Hierbei könnte zum Beispiel die Einrichtung eines Shuttle-Busses zwischen beiden Ortsteilen Abhilfe schaffen.

Die Anbindung an Oberrodenbach ist ein Jammer und genügt nicht dem Anspruch einer Gemeinde im 21. Jahrhundert. Es ist doch nicht hinnehmbar, dass Oberrodenbacher ohne Auto vom Rest der Welt und dem Geschehen im Main-Kinzig-Kreis abgeschnitten sind. Hier sitzen vor allem Jugendliche sonn- und feiertags fest. Ein Sammeltaxi ist in diesem Fall nicht ausreichend, vielmehr muss ein verlässlicher Linienbus etabliert werden.

Insgesamt brauchen wir aber nicht nur den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, sondern auch den des Rad- und Fußverkehrs unter Berücksichtigung eines Verkehrssicherungskonzepts. Immer wieder kommt es zu Unfällen besonders an der sehr belebten Hanauer Landstraße.

Die klimafreundliche Fortbewegung mit Fahrrad im Alltag oder als Freizeitbeschäftigung liegt glücklicherweise voll im Trend. Insbesondere durch die zunehmende Zahl an E-Bikes ist der Bedarf an einem leistungsfähigen Radwegenetz stark gestiegen. Hierzu gehört auch die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in beide Richtungen oder auch Geschwindigkeitsbegrenzungen an der einen oder anderen Stelle.

Wir möchten uns auch auf zwei Rädern sicher fühlen. Nur so ist ein Zuwachs der Radmobilität insgesamt erreichbar. Ein solches Radwegekonzept ist auf Initiative der Grünen für unseren Kreis geplant. Hier gilt es für Rodenbach, sich bei der Planung von Anfang an stark mit einzubringen. Auch sollten Verkehrswidrigkeiten, die den Radverkehr behindern – wie beispielsweise das Parken auf Fuß- und Fahrradwegen – mutiger überprüft und geahndet werden. Denn die Entscheidung, statt dem Auto das Fahrrad zu nehmen, ist nicht immer nur eine Frage der inneren Einstellung, sondern der Gegebenheiten.

Gleiches gilt für den Fußverkehr. Unsere Gehwege müssen sicher sein. Nicht nur für Kinder, sondern für alle. Sie müssen dringend erneuert und teilweise vergrößert werden, damit auch Kinderwagen, Rollatoren und Ähnliches sicher Platz hierauf finden und diese jederzeit nutzen können. Wir möchten auf ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden hinarbeiten, z.B. auch mit der Schaffung von mehr Spielstraßen, wie es in der Kirchstraße denkbar ist. Ein ganzheitliches, von Fachleuten erarbeitetes, Konzept kann hier endlich Abhilfe schaffen.

Schließlich muss die Elektromobilität vor Ort stärker gefördert werden – beispielsweise mit mehr Ladesäulen an öffentlich zugänglichen Stellen. Wir wollen die Potenziale der Elektromobilität für eine nachhaltige Mobilität, Umweltschutz und Lebensqualität in unserem Ort nutzen. Mit der Reduktion von Schadstoffemissionen können wir direkt einen positiven Beitrag leisten und eine Vorbildfunktion im Main-Kinzig-Kreis übernehmen, denn die Zukunft fährt ohne fossile Brennstoffe.

Ein nachhaltiger Verkehr sollte Standard sein für eine wirklich „natürliche“ Gemeinde von morgen.

Schenken Sie uns bei dieser Kommunalwahl Ihr Vertrauen! Wählen Sie am 14. März oder per Brief die Grünen!

Und bleiben Sie gesund!

Ihre Marina Lehmann

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