Rede zum Haushalt 2023

vom Fraktionsvorsitzenden Stephan Loquai

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

sehr geehrter Herr Bürgermeister,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Bürgerinnen und Bürger von Rodenbach,

Zunächst möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit hier in der Gemeindevertretung bedanken.

Auch geht unser Dank an den Gemeindevorstand und ganz besonders an die gute Arbeit in der Verwaltung. Die Anforderungen an das operative Geschäft sind gerade in den letzten zwei Jahren enorm angestiegen. So musste z. B. Coronabedingt ein höherer Krankheitsstand in der Belegschaft kompensiert werden und die Folgen des Ukraine Krieges lassen die Flüchtings- und Vertriebenenzahlen sprunghaft ansteigen, wodurch ein Mehraufwand an Betreuung geleistet werden muss, ohne dass mehr Personal zur Verfügung steht.

Der Fachkräftemangel geht auch an Rodenbach nicht vorbei. Altersbedingtes Ausscheiden in der Gemeindeverwaltung und den Mehrbedarf an Personal gerade im Kita-Bereich verlangen daher Kreativität und flexibles Vorgehen.

Deshalb unterstützen wir, dass in den Bereichen der technischen Verwaltung und dem Kita-Bereich neue Planstellen geschaffen werden bzw. alles dafür getan wird, dass wir gut ausgebildete Fachkräfte in Rodenbach bekommen und halten können.

Nun möchte ich noch auf einige uns besonders wichtige Punkte im Haushalt eingehen:

Im neuen Haushalt werden Mittel für den Aufbau bzw. die Professionalisierung des Gemeindearchivs eingestellt. Damit wird die Grundlage geschaffen, dass die Rodenbacher Geschichte auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Unsere Geschichte ist fast 1000 Jahre alt. Schön wäre es, dass unsere Aktionen von heute auch in 1000 Jahren von den dann lebenden Bürgerinnen und Bürger erlebbar, erforschbar und nachvollziehbar sein würden.

Es ist wichtig sich an die schönen Ereignisse zu erinnern, aber es ist genauso wichtig, dass die dunkelsten Zeiten der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten.  Deshalb wollen wir ein Gedenken mit namentlicher Benennung der ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Rodenbach während des Dritten Reiches. Hierzu möchte ich noch anmerken, dass wir für die Umsetzung unseres Antrages offen sind und alle Vorhaben unterstützen, die das gleiche zum Ziel haben.

Uns ist klar, dass durch die Krisen in den letzten Jahren der Spielraum im Haushalt sehr begrenzt ist, trotzdem würden wir uns wünschen, dass auch hier insgesamt noch mehr Mittel in den Umwelt- und Klimaschutz fließen würden.

Einiges haben wir Grünen im Rodenbacher Parlament hierzu auf den Weg gebracht bzw. Impulse gegeben:

  1. Auf dem Niederrodenbacher Friedhof wird es eine Blühwiese geben, worüber sich besonders die Insekten freuen werden.
  2. Die Vernetzung der Biotope an Feldrainen und Gräben wird in Angriff genommen.
  3. Das Anbringen einer Schautafel über Formen der Gartengestaltung wird geprüft. Zu beiden Seiten der Schautafel soll es auch praktische Beispiele von angelegten Gärten geben.
  4. Leider konnte sich die Idee der Rathausbegrünung in der Gemeindevertretung nicht durchsetzen. Doch wurde zugesagt, bei zukünftigen Baumaßnahmen Fassadenbegrünungen einzuplanen.
  5. Unser Einsatz, am Platanenring wieder Platanen anzupflanzen, scheiterte leider am Eigentumsrecht. Überhaupt ist zu bedauern, dass an etlichen Stellen, wo früher Bäume standen, keine Baumneupflanzungen vorgenommen werden konnten.
  6. Wir wollen das Radfahren fördern. Auf unsere Initiative hin werden nun einige Einbahnstraßen für den Radverkehr freigegeben.

Worüber wir uns ganz besonders freuen, ist, dass der on-demand-Verkehr in Rodenbach und Freigericht im nächsten Jahr kommen wird. Dies wird die Lebensqualität unserer Bevölkerung hier deutlich verbessern. Diese wird auch durch die Einkaufsmöglichkeit bei „Teo“ gestärkt werden, was wir gleichfalls unterstützt haben.

Insgesamt betrachtet, können wir unter den gegebenen schwierigen Rahmenbedingungen mit dem Haushaltsentwurf gut leben und werden ihm zustimmen.

Perspektivisch sehen wir zwei weitere große Aufgabenfelder:

–  Die geplante Erweiterung des Industriegebietes bedeutet Flächenfraß in der Natur

–  Die beschmierten Verteilerkästen senken die Attraktivität unseres Ortes.

Vielen Dank.

Stephan Loquai

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