Rodenbach hat eine der besten Bibliothek in Deutschland auf die Größe der Gemeinde bezogen. Hier ist es wichtig, gerade in Zeiten von leeren Gemeindekassen weiterhin in die Kultur zu investieren, da es sich bei Bibliotheken leider um freiwillige Einrichtungen der Kommunen handelt. Das bedeutet, hier wird in der Regel zuerst gespart, obwohl Bibliotheken längst nicht mehr nur Orte zum Ausleihen von Medien, sondern komplexe „Wissens- und Bildungsinstitutionen“ mit einem vielfältigen Programm sind. Gerade deshalb ist es wichtig, die Konzepte einer Bibliothek an das sich wandelnde Aufgabengebiet anzupassen. Einer der Eckpunkte ist Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen wie der VHS, Schulen und Kitas. Ein weiterer Punkt ist die Vermittlung von digitalen Kompetenzen, gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, dass wir in Deutschland noch Nachholbedarf haben. All das geht nur mit einer finanziell und personell gut ausgestatteten Bibliothek. Ein weiterer Bereich ist das oft vergessene und unterschätze „Stiefkind“ der Kultur: das Archiv. Das Archiv bietet den Bürger*innen einen unglaublich großen Wissensschatz in sehr vielen lokalen Forschungsgebieten. In Rodenbach ist auch hier Luft nach oben. Zum einen fehlt eine ausgebildete Fachkraft, die sich zumindest in Teilzeit nur um das Archiv kümmern könnte und die Arbeit nicht „nebenher“ von den Verwaltungsangestellten mitgemacht werden muss. Die Aufgaben im Archiv werden immer wichtiger, da inzwischen auch sehr viele digitale Dokumente zu archivieren sind, um die man sich intensiv kümmern muss. Ein wichtiger erster Schritt wäre auf jeden Fall eine neue Satzung, die aktuelle ist aus dem Jahr 2009 und bildet viele aktuelle Entwicklungen und besonders die weitreichenden Änderungen im Archivgesetz, die die Nutzung für die Bürger*innen vereinfachen, nicht ab. Wir möchten, dass Rodenbach weiterhin eine Kommune mit starker Kultur bleibt, dafür werden wir uns als Grüne in Rodenbach einsetzen.

Stephan Loquai